IAA: Solidarität mit
den kolumbianischen Arbeiter/innen
Der Kongress
der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation (IAA) in Manchester hatte sich
im Dezember 2006 darauf geeinigt, das
die Mitgliedsorganisationen gemeinsam am kolumbianischen Nationalfeiertag, dem
20. Juli 2007, Aktionen vor Kolumbiens Botschaften, Konsulaten und
Wirtschaftsvertretungen durchführen. Gemäss dem Aufruf der 'Freunde der IAA' in
Kolumbien wurde zu diesem Aktionstag mobilisiert, um auf den andauerden Krieg
des kolumbianischen Staates gegen Gewerkschafter/innen aufmerksam zu machen.
Das Regime von
Alvaro Uribe Velez ist eines der weltweit am meisten repressiven Staaten, das
mit Unterstützung der USA weiterhin den transnationalen Konzernen (wie Coca-Cola und dem Bananenmulti Chiquita) ebenso wie heimischen
Unternehmen sozusagen eine freie Hand lässt, um die Opposition zu bekämpfen.
Indigene Stammesgemeinschaften, die
afro-kolumbianischen Gemeinschaften und Menschenrechtsaktivist/innen
werden davon alle schwer getroffen. Auch für Gewerkschafter/innen sind Tod,
direkte Bedrohungen und Verschleppung eine tägliche Realität.
Als eine der
Quellen der stärksten Opposition gegen die neo-liberale Wirtschatfspolitik
werden Gewerkschaftsaktivist/innen von der Regierung mit Sicherheitsmassnahmen
angegriffen. Das 'Ministerium für sozialen Schutz' sollte eigentlich
Arbeitsplätze schaffen, aber in Wirklichkeit überwacht, verhindert und
beschränkt es die Gewerkschaftsarbeit. Es hat sich zur Aufgabe gemacht die
Gewerkschaftsrechte zu beschneiden, alle Streiks prinzipiell für illegal zu
erklären und die öffentlichen Behörden dabei zu ermutigen alle organisierten
Arbeiter/innen und andere Protestbewegungen zu bekämpfen. Ausserdem sprechen
die paramilitärischen Organisationen regelmässig Todesdrohungen aus und setzen
sie dann (oft auch in Zusammenarbeit mit dem kolumbianischen Militär) in die
Tat um.
Diese
paramilitärischen Gruppen wurden gegründet von Politiker/innen,
Geschäftsleuten, Drogenhändler/innen, Mitgliedern der ländlichen und
militärischen Eliten und Vertreter/innen der transnationalen Konzerne, um deren
Interessen gegen 'Subversive' zu schützen. Nach Angaben des 'Internationalen
Zentrums für Gewerkschaftsrechte' (ICTUR, http://www.ictur.org) wurden in
Kolumbien im Jahr 2006 insgesamt 72 Gewerkschaftsmitglieder ermordet - mehr als
im Jahr zuvor.
Die
kolumbianische Regierung weist jede Verantwortung von sich, obwohl ihre
Verbindungen zu den paramilitärischen Gruppen wohlbekannt sind, welche diese
Hinrichtungen im Namen der 'nationalen Sicherheit' durchgeführt haben. Obwohl
der Staat vor kurzem die Paramilitärs aufgefordert hat, sich aufzulösen, haben
Menschenrechtsgruppen und andere diese Massnahme schwer kritisiert, denn so
können die Täter/innen entkommen, ohne dass sie für ihre zahlreich begangenen
Verbrechen verantwortlich gemacht werden. [...]
Quelle:
Direct Action #39, Summer 2007, p.27, http://www.solfed.org.uk
Infos zur Internationalen
Arbeiter/innen-Assoziation (IAA) auf http://www.iwa-ait.org
Übersetzung:
Anarchosyndikat 'eduCat', Köln/Bonn, http://anarchosyndikalimus.org
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