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Mit Butterbrot zum Arbeitskampf!

Angesichts der Wirtschaftskrise und milliardenschwerer Finanzspritzen für die Unternehmen wird klar, auf wessen Rücken und zu wessen Nutzen der Reichtum angehäuft wird. Die öffentlichen Hilfsgelder für Casino-Banken und die Verschleierung der Massenarbeitslosigkeit (durch Kurzarbeitsgeld und HartzIV-Zuschuss bei Niedriglöhnen) machen klar, auf wessen Seite der deutsche Staat steht.

Wir zahlen nicht für eure Krise

Eine Kürzung der Sozialausgaben und anderer öffentlicher Gelder kommt spätestens nach der Landtagswahl in NRW, wenn aus Wahlversprechen plötzlich Realpolitik wird. Umso erfreulicher ist es daher, wenn sich mehr Arbeiter/innen ihrer Kraft bewusst werden und im Tarifstreit auf ein bewährtes Mittel des Arbeitskampfes zurückgreifen: den Boykott.

Warnstreik in der Uni-Mensa

Seit Januar 2010 verhandeln die Arbeiter/innen im Öffentlichen Dienst, die in der reformistischen Gewerkschaft Ver.di im DGB organisiert sind (gemeinsam mit der Tarifunion der Beamt/innen, den Lehrer/innen der GEW und der Polizeigewerkschaft) über 5% mehr Leistungen. So sinnvoll die Forderungen im einzelnen sein mögen, das Gesamtsystem der kapitalistischen Lohnarbeit stellt Ver.di jedoch nicht in Frage...

Um ihren Forderungen nach mehr Lohn, Altersteilzeit und Übernahme der Auszubildenden mehr wirtschaftlichen Nachdruck zu verleihen, haben die Kolleg/innen der Universitätsmensa des Kölner Studentenwerks für den 04. Februar 2010 zu einem Warnstreik aufgerufen.

Dabei erklärten sie sich solidarisch mit dem seit November 2009 andauernden Bildungsstreik und rufen die Studierenden dazu auf, das Mensaessen zu boykottieren. Mit selbstgeschmierten Butterbroten sollen sie den Arbeitskampf in Mensen, Kitas und Verwaltung öffentlich unterstützen. Eine gute Gelegenheit für die Bildungsstreik-Aktiven in Uni, Schule und Ausbildung, um die gesellschaftliche Tragweite des gemeinsamen Kampfes gegen Sozialabbau und prekäre Arbeitsbedingungen deutlich zu machen.

Mobbing in der Ford-Kantine

Aber auch in anderen Kantinen stehen die Kolleg/innen unter Druck. Über Schikanen und Niedriglöhne beim Catering-Konzern EUREST, der den vor Jahrzenhten den ausgelagerten Gastronomiebetrieb beim Ford-Entwicklungswerk in Köln betreibt, wurde bereits überregional in der Presse berichtet.

Nachdem dort Unterstützer/innen der Industrial Workers of the World (IWW) mehrmals Flugblätter verteilt hatten, wurde mittlerweile das "Küchen-Komitee Cologne" gegründet. Das will über diese Situation aufklären und die Arbeitskämpfe solidarisch unterstützen. Mehr Hintergrundinfos gibt's beim Bündnis: http://kuechenkomitee.blogsport.de

aus: Brot & Rosen , #5, Februar 2010,
Infoblatt des Anarchosyndikats Köln/Bonn,
Bereich "Gastronomie & Einzelhandel",
c/o Buchladen Le Sabot, Breite Str. 76,
D - 53111 Bonn,
http://anarchosyndikalismus.org/educat/


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