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Vorbemerkung: Folgender Text wird derzeit aktualisiert. Ergänzungen gerne auch an die emailadresse vom asn senden !Anarcho-Syndikalismus asn k 11-03
Der Anarcho-Syndikalismus als gewerkschaftliche Organisationsform wurde vom Ende des 19. Jahrhunderts an bedeutsam im Kampf der Menschen für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen, gegen Kriege, Ausbeutung und Unterdrückung. Seine Wurzeln reichen noch weiter zurück. Mithilfe des Anarchismus (anarchia=frei von Herrschaft) eine umfassende gesellschaftliche und ökonomische Analyse zu erbringen, bewirkte die Umsetzung gemachter Erfahrungen und gewonnener Erkenntnisse in konkretes politisches und soziales Handeln, auch im Rahmen gewerkschaftlicher Organisierung. In einer Hochphase anarchistischer und sozialrevolutionärer Gewerkschaften(=Syndikate) in den 20er Jahren, kam es 1922 zur Gründung der Internationalen Arbeiterassoziation (IAA), die bis heute weiterbesteht. (www.iwa-ait.org). Die freie Gesellschaft kann nur von Allen, dh. der Basis selber, aufgebaut werden. AnarchistInnen verwerfen den zentralen Staat als Koordinator des Gemeinwesens, und jedes Mittel einer Verstaatlichung. Diese führt, wie die Vergangenheit leidvoll bewiesen hat, nur zur schlimmsten Ausbeutung- zum Staatskapitalismus und Funktionärstum. Die Zusammenlegung der Verfügungsgewalt über politische und wirtschaftliche Macht in wenige Hände führt unweigerlich in die Diktatur - nicht aber zum Sozialismus. AnarchosyndikalistInnen haben die Pervertierungen des Sozialismus, wie er zB. in der Sowjetunion, China, Albanien und vielerorts betrieben wurde und bis heute wird, früh erkannt und kritisiert. Frühzeitig wurden die menschenfeindlichen, zerstörerischen Auswirkungen des westlichen Kapitalismus mit seinen katastrophalen sozialen, ökonomischen und ökologischen Folgen erkannt und vor ihnen gewarnt, bzw dagegen gekämpft. Der Staat wird vom Kapital benutzt, um die Ressourcen und Menschen auszubeuten. Die staatliche Exekutive mit Kriegen, Militär, Geheimdiensten usw. ist zu verabscheuen und absolut ungeeignet, das Ziel einer gewaltfreien Gesellschaft zu erreichen. Auch das freieste Wahlrecht kann die klaffenden gesellschaftlichen Gegensätze nicht mildern. Jede Regierung, die ein ständiges Mandat hat, ohne Detailklärung über die Interessen Aller zu bestimmen, hat soziale Ungerechtigkeit, Korruption, Lüge und Schlimmeres zur Folge. Wahlen sollen der Stellvertreterpolitik der Parlamente den Schein von legalem Recht geben. AnarchosyndikalistInnen beteiligen sich nicht an Wahlen oder wählen ungültig, um ihren Protest dagegen auszudrücken. Sie wollen eine Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, die auf Solidarität, Vernunft und Aufklärung basiert. Diese wird durch gegenseitiges Verantwortungsbewußtsein und Respekt freier Menschen und Gemeinschaften getragen. Armut und Klassenungleichheit werden beendet, es gibt keine privilegierten Eliten und Funktionäre mehr. Land, Gebäude, Medien, Verkehrs-Infrastruktur- und Produktionsmittel werden kollektiviert. Die anarchosyndikalistischen Gesellschaft koordiniert die einzelnen Gruppen, Betriebe und Produktionszweige als selbstständige und autonome Glieder des allgemeinen Wirtschaftens. Sie vernetzt die Gesamtproduktion und Versorgung im Sinne Aller, aufgrund gegenseitiger und freier Vereinbarung. Vollversammlungen und deren Delegierte sind die Mittel zur Entscheidungsfindung und Beschlußfassung. Statt Diktatur oder Stellverteterpolitik durch Parlamente tritt die direkte Demokratie. Die Produktion wird an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet, und eine gerechte, gleiche Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums sowie von Bildung, Kultur, Gesundheitswesen usw. findet statt. Der Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen Aller und die Menschenrechte werden respektiert. Anarchosyndikalismus bedeutet nicht nur Gewerkschaftskampf und eine gewaltfreie Gesellschaftsordnung. Damit entsteht eine andere Ethik und Philosophie, Kultur, positive Utopien als Vorraussetzung zur Veränderung, und eine entsprechende Praxis. Es gilt, Organisierung von unten gemeinsam mit möglichst vielen Menschen weiterzuentwickeln, und dabei die gemachten Erfahrungen einzubeziehen. Die Verteidigung der Weiterentwicklung benötigt auch Abwehrkämpfe, zB. gegen Entgarantierung von sozialen Errungenschaften, gegen Unterdrückung von Minderheiten, gegen Patriarchat, Rassismus und Faschismus. Sie bedeutet aber auch Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik, zB. an versteckten Machtmechanismen von Individuen und Gruppen, und/ oder Strukturen. AnarchosyndikalistInnen organisieren sich heute in allen sie direkt betreffenden Lebensbereichen, also auch im Stadtteil, in verschiedensten sozialen und gesellschaftlichen Initiativen von Menschen, die das Leben frei, selbstbestimmt und solidarisch gestalten wollen. Sie werden zunehmend wichtiger in einer Welt, die eine neue, bessere Ordnung dringend benötigt. |
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